Pavel Eret ist derzeit seitens des Konzertpublikums und der Musikkritiker als einer der bedeutensten Vertreter der tschechischen Violininterpretation angesehen.
Nach seinen Studien am Prager Konservatorium und an der Akademie der musischen Künste in Prag (bei Prof. Jaroslav Štětina und Jiří Tomášek) wurde er Stipendiat der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. Michael Frischenschlager. Daraufhin absolvierte er Meisterkurse und Studienaufenthalte bei gefeierten ausländischen Künstlerpersönlichkeiten wie beispielsweise Josef Gingold und Walter Verdehr (USA), Raphaël Oleg (Frankreich), Alberto Lysy und Ulrich Lehmann (Schweiz).
In den Jahren 1982-1983 machte Pavel Eret deutlich auf sich aufmerksam, als er damals als erster Kandidat zweimal absoluter Gewinner des Violinwettbewerbs Kocián war und Laureat des internationalen Rundfunkwettbewerbs Concertino Praga wurde und dies im Fach Solovioline.
Es folgten weitere Preise und Ehrungen bei Interpretationswettbewerben. In der Tschechischen Republik waren dies der Wettbewerb der Konservatorien und der Interpretationswettbewerb O. Ševčík, im Ausland der internationale Wettbewerb Greensboro (USA) und Neerpelt (Belgien).
Beim Prager Frühling 1992 erhielt Pavel Eret einen Sonderpreis für die beste Interpretation einer zeitgenössischen Komposition.
Als stärkstes, ja beinahe würdevolles Erlebnis sieht Pavel Eret die Situation an, als er beim Wettbewerb Fritz Kreisler in Wien (1992) von der Fachkritik ausgewählt wurde, während einer Pressekonferenz zu diesem Wettbewerb auf einer Meistergeige aus der Werkstatt des gefeierten Guarneri del Gesú seine Komposition Wiener Capriccio zu interpretieren.
Zu seinen bedeutensten Erfolgen zählt er seine Platzierung beim Wettbewerb Niccolo Paganini in Genua (1993), als er sich in einer Konkurrenz von 56 Teilnehmern bis ins Semifinale unter die besten zehn Teilnehmer durchkämpfte.
In der Tschechischen Republik war er Gast bekannter Musikfestivals, wie dem Prager Herbst, Český Krumlov, Smetana Litomyšl, Junges Prag, Junges Podium usw. Im Ausland gehören dazu Festival Mitte Europa, Festival jüdischer Musik in Amsterdam sowie die Festivals in Greensboro (USA) sowie Neerpelt (Belgien). Er konzertierte als Mitglied einer kulturellen Friedensmission in den zerstörten Städten Sarajevo, Mostar und Tuzle im Rahmen des Festivals Bosnier Frühling 1996.
Pavel Eret trat solistisch mit der Mehrzahl tschechischer Symphonie- und Kammerorchester auf. Er war ebenso Gast des Slowakischen Kammerorchesters und der staatlichen Philharmonie Košice. Neben einer Vielzahl von Konzerten in Ländern Europas realisierte er gemeinsam mit dem Pianisten Daniel Wiesner eine erfolgreiche USA - Tournee und ein Jahr später mit seiner Schwester eine umfangreiche Japantournee. In den Jahren 1998 - 2001 war Pavel Eret Solist und Konzertmeister der Philharmonie Nagoya, welche im Jahre 2004 Gast beim Festival der Prager Frühling war. Während Konzertauftritten und im Rahmen der Leitung von Meisterkursen verwendet er erfolgreich seine Japanisch - Kentnisse.
Im Jahre 1994 spielte Pavel Eret in Bern für das schweizerische Radio Classic eine der kompliziertesten Werke für Solovioline ein - die Komposition Die letzte Rose von Heinrich Wilhelm Ernst.
Von den derzeitig eingespielten CDs sind zu erwähnen Geige unter der Menora (mit Werken jüdischer Autoren) Vivaldis Vier Jahreszeiten mit dem Prager Kammerorchester und die bis jetzt letzte CD aus dem Jahre 2001, wo er mit der staatlichen Philharmonie Brünn unter der Leitung des Dirigenten Leoš Svárovský das Konzert d-moll von Jean Sibelius und Kompositionen des zeitgenössischen tschechischen Autoren Petr Janda eingespielt hat.
Im Jahr der tschechischen Musik beteiligte sich Pavel Eret mit der Aufführung der Elegie per Jan Palach von Eugen Zámečník unter Begleitung der Kammerphilharmonie Pardubice (aufgeführt im Dvořák - Saal des Prager Rudolfinums), mit dem Konzert a-moll von Antonín Dvořák mit der Philharmonie Hradec Králové und mit dem Konzert in a-moll von Josef Slavík unter Begleitung der Pilsener Philharmonie, zu welchem er eine eigene Kadenz komponierte.
Zum Abschluss zitieren wir die Fachkritik zu zwei dieser Konzerte:
Hudební rozhledy Nr. 4/2004 und der Kritiker Miloš Pokora: "Im Solopart erfasste Pavel Eret die stimmungsschwankenden Launen in Zámečníks Elegie hervorragend. In seinen Monologen atmete der Saal kaum und auch die aufregenden Passagen klangen ausgesprochen sauber und adelig."
Der Musikkritiker Jaroslav Fiala schreibt im Pilsener Tagblatt vom 29.4. 2004 unter anderem: "Der Solist in Slavíks Konzert war der ausgezeichnete tschechische Geiger Pavel Eret, welcher mit grosser Begeisterung begann und sich nach der wunderschön wiedergegebenen Kadenz in Virtuosität spielte. Seine geigerischen Qualitäten bestätigte der Gast dann in der unglaublich schwierigen Zugabe des Wiener Geigers aus dem 19. Jahrhundert H.W. Ernst."
Derselbe Kritiker kehrt in einem Artikel im Pilsener Kulturüberblick vom 31.5. 2004 mit dem Titel "Pavel Eret verzauberte" nochmals retrospektiv zu diesem Konzert zurück.
Im Juni und Juli 2004 konzertierte und unterrichtete Pavel Eret in Japan. In der nächsten Saison wird er als Solist mit der Janáček - Philharmonie Ostrava, der Nordböhmischen Philharmonie Teplice oder auch mit Puellarum Pragensis auftreten. Ebenso ist er zu einem Auftritt im Rahmen des Festivals der Prager Frühling 2005 eingeladen.
www.paveleret.com